Gehe deiner Leidenschaft nach! Diese Forderung hört und liest man immer wieder. Auf den ersten Blick erscheint sie auch vollkommen logisch: Den eigenen Leidenschaften nachgehen … das klingt nach Selbstverwirklichung, Zufriedenheit und Glück. Die Umsetzung allerdings ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhören mag. Und es ist fraglich, ob es für ein nachhaltig erfolgreiches Business ausreichend ist, allein seinen Leidenschaften zu folgen. Warum?
Ein Beispiel: Ich liebe es, Zeit mit Hunden zu verbringen. Ich schreibe sehr gerne. Und ich lese auch unheimlich gerne. Das sind meine Leidenschaften, denen ich gerne noch viel mehr Zeit widmen würde, als ich es gegenwärtig tue – dank Petras Tipps zum Schnelllesen schaffe ich jetzt zumindest beim Lesen mehr in kurzer Zeit Natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die ich als meine Leidenschaften bezeichnen kann. Aber Leidenschaften alleine bringen mir noch nichts. Was sollte ich jetzt tun? Ein Hundemagazin gründen und Hundebücher rezensieren? Ich will gar keinen Spannungsbogen aufbauen: Nein, ich betreibe kein Hundemagazin, rezensiere keine Hundebücher und habe auch noch niemanden gefunden, der mich fürs Lesen gut genug bezahlt.
Leidenschaften allein machen noch kein Business
Das Beispiel war natürlich ein klein wenig überspitzt, ich weiß. Aber es zeigt gut, was ich sagen möchte: Für ein erfolgreiches Business ist es nicht sehr hilfreich, nur seinen Leidenschaften zu folgen. Dafür gibt es Hobbys. Fürs Business gehört mehr dazu. Es braucht mehr, um sich erfolgreich zu positionieren und eine Personenmarke aufzubauen.
Ich sage immer: Positionierung bzw. Personal Branding ist kein Projekt, das irgendwann abgeschlossen ist. Positionierung ist in erster Linie Persönlichkeitsentwicklung, die im Grunde nie endet. Gerade zu Beginn ist es deshalb wichtig, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Dazu gehört insbesondere, sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Aber nicht nur.
Es gibt das Konzept des Sweet Spots, das sich auf viele verschiedene Themenbereiche bezieht. Im Allgemeinen sagt man, dass jemand dann seine höchsten Qualitäten zum Vorschein bringen kann, wenn er sich in seinem Sweet Spot befindet. Der Sweet Spot ist dementsprechend so etwas wie eine Wohlfühlzone, in der man sich optimal und effektiv entfalten kann. Bezogen auf das Business ist der Sweet Spot die Schnittmenge aus den eigenen Stärken, den Interessen, den Werten und den Bedürfnissen potentieller Kunden. Und genau diese Schnittmenge ist der Nährboden für ein optimal funktionierendes Business.
So findest du deinen Sweet Spot
Möchtest du mit deinem Business erfolgreich sein, solltest du deinen Sweet Spot kennen. So weit, so gut. Für die Ermittlung des eigenen Sweet Spots ist eins besonders wichtig: die Erkenntnis, dass die Arbeit mit und an sich selbst die Basis ist – für den Aufbau deiner Personenmarke und für deinen Erfolg als Unternehmer.
Um deinen Sweet Spot zu finden, musst du dir diese vier Bereiche vorknöpfen:
- Erkenne deine Stärken
Dir deiner eigenen Stärken bewusst zu werden, ist Ausgangspunkt für deine Positionierung. Hier knüpft alles Weitere an. Deshalb solltest du dir unbedingt Zeit nehmen, um dich und deine Stärken besser kennenzulernen. Fragen, die du für dich unbedingt beantworten können solltest, sind zum Beispiel: Was kann ich richtig gut? Wonach bitten mich andere um Hilfe? Wobei fühle ich mich sicher? - Ermittle deine Interessen
Wenn du weißt, was du gut kannst, solltest du herausfinden, was du gerne tust und wo deine Leidenschaften und Interessen liegen. Hier siehst du wieder: Deine Leidenschaft ist nur ein kleiner Bestandteil deiner Positionierung. Um deine Leidenschaften zu ermitteln, frage dich zum Beispiel: Wobei habe ich viel Spaß? Was begeistert und fasziniert mich? Wobei vergesse ich die Zeit? Was würde ich gerne öfter tun? - Fokussiere dich auf deine Werte
Der dritte wichtige Bereich zur Ermittlung deines Sweet Spots sind deine Werte. Sie sind es, die dein Verhalten bestimmen und deinen Charakter mit ausmachen. Darum solltest du ihnen unbedingt treu bleiben. Beantworte also hierzu folgende Fragen: Was ist mir im Umgang mit Familie, Bekannten und Kunden wichtig? Worauf lege ich viel Wert? Wo liegen meine Grenzen, z.B. in der Art der Kundengewinnung? - Finde den Zusammenhang mit Kundenbedürfnissen
Hast du dir einen Überblick über deine Stärken, Interessen und Wertvorstellungen verschafft, kommt es darauf an, einen Zusammenhang zu Kundenbedürfnissen herzustellen. Hier ist es zentral, Probleme zu finden, die du mit deinen Stärken und auf Basis deiner Interessen und Werte lösen kannst. Nützliche Fragen, um Probleme deiner Kunden zu definieren bzw. herauszufinden: Wo besteht vor dem Hintergrund meiner Stärken und Interessen ein tatsächlicher Bedarf im Markt? Wo kann ich andere Menschen unterstützen? Wo verspüren potentielle Kunden einen „Schmerz“, den du lösen kannst?
Ein erfolgsversprechendes Angebot kannst du also erst dann kreieren, wenn du deine Stärken, Werte und deine Leidenschaften kennst und dir am Markt einen Überblick darüber verschafft hast, wo es überhaupt einen Bedarf gibt. Es bringt nichts, nur deiner Leidenschaft zu folgen, wenn es dafür keinen Markt gibt. Es bringt aber genauso wenig etwas, wenn du dich nur nach dem Markt richtest und dann etwas anbietest, was dir weder Spaß macht noch worin du wirklich gut bist.
Was nach der Ermittlung des Sweet Spots wichtig ist
Der Sweet Spot ist ein großer und wichtiger Bestandteil der Positionierung. Wenn alle Bereiche zusammenpassen und gut ausbalanciert sind, bist du deiner Positionierung schon ein großes Stück näher und hast somit das Fundament für erfolgsversprechendes Business geschaffen. Jetzt kommt es darauf an, sich auf weitere Aspekte zu konzentrieren, die sich zum Beispiel auf die Auseinandersetzung mit Zielgruppen und Mitbewerbern beziehen. Damit ein Business tatsächlich Erfolg hat, braucht es natürlich noch etwas mehr als Kenntnisse als nur die über deinen Sweet Spot, z.B. wie du ein gutes Angebot kreierst, wie du kluge Preisstrategien anwendest und wie du ein durchdachtes, authentisches Marketing betreibst. Das alles ist nach der Positionierung der zweite Schritt beim Personal Branding. Das ist nicht gerade wenig Arbeit, aber sie lohnt sich. Es braucht nun mal beide Schritte, damit Personal Branding nachhaltig funktioniert. Marketing ohne eine klare Positionierung ist nämlich genauso wenig sinnvoll wie eine gute Positionierung ohne Maßnahmen zu mehr Sichtbarkeit.
Und weil ich weiß, dass Personal Branding ein langer, eigentlich nicht enden wollender Prozess ist und hierfür gerade im Alltag immer wieder frische Impulse guttun, um am Ball zu bleiben, habe ich den Personal Branding Inner Circle ins Leben gerufen – ein intensives Mitgliederprogramm für startende und erfahrene Unternehmer. Darin gebe ich den Mitgliedern konstant frische Impulse, Strategien und Ideen mit auf den Weg, damit das mit der Kundengewinnung nachhaltig funktioniert. Die Impulse gibt es unter anderem in Form von Impuls-Mails, Live-Webinaren, Experten-Talks, Q&A-Sessions, einem Magazin und einer Plattform zum Austausch. Wer einen täglichen Coach an seiner Seite sucht, der beim Markenaufbau unterstütz, der ist hier genau richtig.
Über den Autor
Julian Heck ist Strategiecoach für Positionierung & Selbstmarketing und begleitet Unternehmer auf ihrem Weg zur Marke. In 1:1-Coachings erarbeitet mit seinen Kunden eine messerscharfe Positionierung und eine ausgefeilte Selbstmarketing-Strategie, damit sie nachhaltig mehr Kunden gewinnen. Mit seinem Personal Branding Inner Circle hat er ein hochwertiges Mitgliederprogramm für Unternehmer, die er in einem exklusiven Kreis über E-Mails, Webinare, Experten-Talks, ein Magazin und mehr bei ihrem Markenaufbau unterstützt. In seinem Selbstmarketing-Podcast liefert er wertvolle Impulse rund um das Thema Personal Branding.
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