Geh mir aus der Sonne!

Licht aus – Hirn aus oder: warum im Winter viele Dinge anstrengend sind

Manch einer fürchtet sich, wenn es dunkel ist, und viele Menschen kennen einen deutlichen Unterschied zwischen Gemütslage, Produktivität und Lebensfreude im Sommer und im Winter.

Wenn die kalte Jahreszeit bei uns anbricht und wir keine Chance auf Urlaub im sonnigen Süden oder auf garantiert wolkenfreien Sonnenplateaus über 2000 Metern haben, kann es mühsam werden. Gründe gibt es mehrere dafür, vor allem aber scheint unser Gehirn auch so etwas wie die Jahreszeiten durchzumachen. Der Effekt ist, dass es manchen Menschen schwer fällt, das Schöne zu sehen und sich daran zu erfreuen, die interessanten Zeilen zu lesen und sie zu merken, die vielen Düfte einzusaugen und dann keine echte Lust zu haben – auf fast gar nichts nämlich.

Serotonin im Gehirn – Glücksbringer, aber nur wenn vorhanden…

Schon vor 15 Jahren gab es eine kanadische Studie, der zufolge es ein winziges Proteinchen im Gehirn gibt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Glückshormon Serotonin zu transportieren. Blöderweise ist es so, dass dieses Protein zu manchen Zeiten extrem aktiv ist und dann rauscht es mit unserem wertvollen, glücksbringenden Serotonin einfach ab. Weg, fort, nicht mehr verfügbar, wie so mancher Anhang in unserem Datenverkehr…

Der Effekt ist so, dass – besonders empfindliche – Menschen einfach antriebslos sind, sich ausgelaugt fühlen und jetzt fängt die Negativspirale an. Das Licht (den Zusammenhang erforschen Wissenschaftler noch immer, ist aber noch nicht bewiesen – wenngleich wir ohne erforschte Ergebnisse auch klar und deutlich spüren, was Sache ist) tut das Seinige dazu, dass die Grenze zwischen Tag- und Nachtzeit verschwimmt. Jetzt sind wir nicht nur nicht fröhlich, wir haben auch kein Zeitgefühl mehr.

Hinnehmen oder lässt sich etwas ändern?

Ändern! So viel ist klar. Die Frage ist was und vor allem: wie?

Die Top 5 Tipps der Experten gegen Winterblues sind:

Gute Ernährung: vor allem Nahrungsmittel, die viel Omega 3-Fettsäuren enthalten, fördern die Serotonin-Produktion. Das sind Algen, verschiedene Fische (hier wird gerne der Lachs genannt, es gibt aber auch andere Sorten mit dem guten Omega 3), Nüsse oder Rapsöl.

Sport und Bewegung allgemein: vor allem dann, wenn die Bewegung an der frischen, kühlen Luft stattfindet, werden vermehrt gute Stoffe von unserem Körper produziert und verarbeitet.

Sonnenlicht: wann immer möglich, sollte so viel Sonnenlicht genossen werde, wie es nur geht. Helligkeit lässt sich durchaus von adäquaten Lichtquellen erzeugen, es geht aber nichts über das Original. Selbst wenn man sich in geschlossenen Räumen aufhält, hilft es, die Fenster von den diversen Dunkelmachern zu befreien und das Tageslicht zu genießen.

Entspannung: je mehr Stress, desto schneller wird Serotonin ab- und Cortisol aufgebaut. Darüber hab ich schon geschrieben und diese Wirkung lässt sich absolut nicht abstreiten.

Erinnerungen: an schöne Dinge denken bewirkt, dass wir uns gut fühlen. Bestimmt hast du schon öfter die Erfahrung gemacht, dass du unweigerlich lächeln musst, wenn du an dein erstes richtig schönes Date zurückdachtest oder an ein romantisches Dinner oder… du weißt schon. Dem Unbewussten, das eine Zeitschiene von Hier und Jetzt lebt (ja, das ist ernst gemeint!) ist es egal, ob du an etwas Schönes denkst oder an etwas nicht so Schönes, es erzeugt die entsprechenden Gefühle in dir. Daher: du bestimmst, woran du denken willst und dementsprechend produziert dein Körper die dazugehörigen Emotionen.

Meine persönlichen Ergänzungen zu den Experten sind:

  • Trink genügend Wasser oder leicht verdauliche Flüssigkeiten
  • Praktiziere Meditation oder andere Entspannungen
  • Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun
  • Umgib dich mit Informationen, die dich weiterbringen – und dir gut tun
  • Lerne täglich Neues, denn nur durch Lernen verändert sich das Gehirn nachhaltig positiv. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass du dabei immer besser wirst bei dem, was du tust – goldene Zeiten brechen an!

Was sind deine Top-Tipps, um dem Winterblues zu entkommen? Ich freu mich über deine Kommentare.

Fröhliche, produktive und angenehm entspannte Zeit wünsch ich dir,

Petra

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